Für den Palazzo Reali hat die Gewinnerin des Bally Artist Awards 2022 Dominique Koch eine multimediale Installation aus Klängen, Skulpturen aus Glas und hybriden Objekten geschaffen.

Die von Koch für die Ausstellungsräume des MASI entwickelte Installation versetzt das Publikum in eine imaginäre Dimension, ein „Ökosystem im Dialog“, in dem sich der Mensch mit Natur und Technologie in Verbindung setzen kann. In den Arbeiten wird Kochs interdisziplinärer Ansatz deutlich, der oft die Nähe zu wissenschaftlichen Forschungsbereichen sucht. Mit speziellen Tonaufnahmen macht die Künstlerin akustische Schwingungen aus der Natur hörbar, die vom menschlichen Ohr sonst nicht wahrgenommen werden und transformiert diese sogar in physische Objekte.

Schon beim Eintritt in den Ausstellungsraum umgibt die Besucherinnen und Besucher ein Mehrkanal-Ton, der zu einem Work in Progress mit dem Titel terratones gehört. Die von der Künstlerin in Zusammenarbeit mit dem Musiker und Komponisten Tobias Koch während eines kürzlich stattgefundenen Arbeitsaufenthalts bei La Becque konzipierte Arbeit ist mit einer akustischen Recherche im Bereich der Ökologie verknüpft. Dank eines bio-akustischen Equipments mit Sensoren, Hydrophonen und Mikrophonen dokumentierten die Künstler in die Umwelt abgegebene Klangspuren von Organismen in unterschiedlichen Lebensphasen.

Einige dieser Umweltklänge wurden auch für die Realisierung der Skulpturen aus Glas Sound Fossil genutzt: In experimentellen Verfahren mit dem Werkstoff Glas hat die Künstlerin die von der Bewegung akustischer Wellen erzeugten Klangspuren „fossilisiert“.

Objekte, Tonaufnahmen und Klangfossilien bilden somit ein Universum aus Spuren, das die Künstlerin zukünftigen Generationen als Beleg für unsere natürliche Ganzheit hinterlassen möchte.