Die Sammlungen des MASI Lugano spiegeln die ganz besondere Geschichte der bildenden Kunst im Tessin. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird diese nicht nur von der regionalen Künstlerschaft geprägt, sondern auch von Künstlern, Kunstsammlern, Kunsthändlern und Kunstwissenschaftlern, welche im Tessin ihre Wahlheimat gefunden haben. Ganz besonders spiegelt sich in den Sammlungen die kulturelle Besonderheit des Kantons Tessin mit seiner italienisch geprägten kulturellen Identität zum einen, seiner politischen Zugehörigkeit zum schweizerischen Bundesstaat zum andern. Die mit etlichen hochkarätigen Leihgaben angereicherte Sammlungspräsentation soll ein Bild davon vermitteln, wie sich die Kunst im Tessin ab den Jahren nach der Gründung des schweizerischen Bundesstaats bis zum Ende des 2. Weltkriegs in ihrem einzigartigen kulturellen Spannungsfeld dynamisch bewegt und entwickelt und welche Einflüsse aus Süden und aus Norden sich hier geltend machen. Die Ausstellung folgt dabei den historischen Spuren über Spätromantik, Realismus, Impressionismus und Postimpressionismus, hin zu Symbolismus, Expressionismus, Neuer Sachlichkeit und Magischem Realismus bis zu den ersten Blüten des Surrealismus.