Pedro Wirz. Diplomatische Immunität
Bally Artist Award 2023
04.06.2023 - 23.07.2023
Palazzo Reali
Via Canova 10,
6900 Lugano
Öffnungszeiten:
Di / Mi / Fr: 11 – 18 Uhr
Do: 11 – 20 Uhr
Sa / So / Feiertage: 10 – 18 Uhr
Mo: geschlossen
AUSSTELLUNGEN / AKTUELL / VORSCHAU / ARCHIV
PEDRO WIRZ. DIPLOMATISCHE IMMUNITÄT
Bally Artist Award 2023
04.06–23.07.2023
Der 1981 geborene und in Zürich lebende brasilianisch-schweizerische Künstler Pedro Wirz gewinnt den Bally Artist Award mit einem Projekt, das Klassenvorrechte, hierarchische Machtstrukturen sowie archetypische und unverrückbare gesellschaftliche Positionen hinterfragt.
Die im MASI Lugano (Palazzo Reali, 4. Juni – 23. Juli) ausgestellte Installation Diplomatische Immunität besteht aus 12 Skulpturen und drei Wandreliefs. Die 12 Büsten symbolisieren Führungspositionen (eines Königs, eines Präsidenten, eines Papsts, eines Rabbiners, etc.) und damit verschiedene – ökonomische, religiöse, politische oder sozio-kulturelle – Machthierarchien. Die prekäre Ästhetik der aus recycelten Materialien aus dem Atelier des Künstlers hergestellten Büsten wird zur Allegorie der Zerbrechlichkeit und Haltlosigkeit der Systeme, die diese repräsentieren. Die kastenförmigen Wandreliefs sind Teil einer Serie, die der Künstler 2019 begonnen hat und die metaphorisch auf TV-Bildschirme oder Smartphones verweist und vom Menschen in unterschiedlicher Art und Weise besetzte Landschaften – mit technologischen Interventionen gleichgeschaltete Ökosysteme – darstellt.
Die Installation schränkt den Bewegungsraum der Besucherinnen und Besucher ein und die Büsten werden fast zu Hindernissen, denen man aufmerksam ausweichen muss. Das Werk stellt damit die Dichotomie zwischen Wettbewerb und Kooperation zur Diskussion und hinterfragt die Bedeutung einer „nachhaltigeren Gesellschaft“, die oft nur von einer ökonomischen Position aus betrachtet und erwogen wird. „Wenn wir eine nachhaltigere Existenz erreichen wollen, müssen wir uns mit der Wirklichkeit und den Problemen des Zusammenlebens auseinandersetzen […] Wir dürfen nicht als Individuen denken, sondern als Spezies, das bedeutet als Bewohner dieses Planeten, als Erdbewohner, als Brüder und Schwestern, die dazu bestimmt sind, nebeneinander und mit Respekt füreinander zu koexistieren“, erklärt Pedro Witz.