Paysage à l'Hermitage, Pontoise
Camille Pissarro (1830–1903)

Camille Pissarro, Paysage à l'Hermitage, Pontoise (Landschaft bei l'Hermitage, Pontoise), 1875, Öl auf Leinwand. Museo d'arte della Svizzera italiana, Lugano. Collezione Cantone Ticino. Schenkung Carla Milich-Fassbind

Pissarro, einer der wichtigsten Vertreter des Impressionismus, wird in den Antillen geboren und übersiedelt 1855 nach Paris. Er hegt eine Abneigung gegen die strengen Regeln der Akademie, und seine frühen Werke sind stark von Corot und Courbet beeinflusst. In der französischen Hauptstadt lernt er auch Künstler wie Monet und Cézanne kennen, mit denen er sich befreundet. 1874 nimmt er an der ersten Ausstellung der Impressionisten teil, die im Atelier des berühmten Fotografen Nadar stattfindet, und ist in der Folge auch bei allen weiteren Ausstellungen der Gruppe vertreten.

Das in diesem Gemälde dargestellte Motiv wurde vom Maler mehrmals aus verschiedenen Blickwinkeln und von unterschiedlichen Standpunkten aus gemalt. Es handelt sich um eine ländliche Landschaft in der französischen Provinz, eine ausgewogene, stabile Komposition, die aus einem geschickten Wechsel von horizontalen Ebenen und vertikalen Linien besteht. Das in erdigen Farben gehaltene Gemälde wird von den kalten Grüntönen in verschiedenen Schattierungen dominiert. Das Spiel von Licht und Schatten, das der Künstler meisterhaft beherrscht, beruht auf einer geometrischen Struktur, was es vom diffusen Lichtspiel unterscheidet, das für Monets Kompositionen charakteristisch ist.